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Hildegard
Springer: Lektorat für den RETAP Verlag Dies ist der Bericht von einem Wendepunkt der Mediengeschichte, aufgeschrieben von einer Akteurin. Sie war dabei, als das private, kommerzielle Radio und Fernsehen entstand, mit dem für Deutschland entscheidenden Kabelpilotprojekt in Ludwigshafen im Orwell-Jahr 1984. Mit Offenem Kanal und Vernetzung war es auch eine Probe für das heutige Internet. Zunächst erzählt Hildegard Springer von der Zeit, in der es nur den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gab: Während ihrer Jugend unter schwierigen Bedingungen nach dem Zweiten Weltkrieg hat das Röhren-Radio ihr musikalische Bildung vermittelt. Sie wurde Tontechnikerin in einer ehrwürdigen Anstalt dieses Mediums und beschreibt, was damals eine technische Ausbildung und die berufliche Arbeit für Frauen bedeuteten. Kritisch und sozial engagiert versuchte sie beim Pilotprojekt, als Personalrätin, Gewerkschafterin und Kommunalpolitikerin die Entwicklung in der neuen Medienwelt zu beeinflussen. Ihre Niederschrift ist ein aufschlussreiches subjektives Dokument der Ereignisse und Hintergründe. Im Folgenden zeigt sie am Fall eines privaten Radiosenders, wie Profit- und Indoktrinationsinteressen, prekäre Arbeitsverhältnisse, politische Machenschaften und Korruption auf die Beschäftigten wirken: Für die geht es nur noch darum, mehr oder weniger anständig zu überleben. Auch da war die Erzählerpersönlichkeit mitten im Geschehen und beobachtete es genau. Die Autorin stellt all dies in einer klaren Sprache dar, wobei ein Satz neugierig auf den nächsten macht, und bringt das jeweils Wichtige auf den Punkt, mit Tempo, witzig und immer mit menschlicher Anteilnahme. Hildegard Springer wurde 1938 in Lichtenberg/Oberfranken geboren. Nach Elektrotechnikerlehre und anschließendem Studium arbeitete sie sechs Jahre als Tontechnikerin beim Bayerischen Rundfunk in München. Von 1974 bis 1999 war sie Stadträtin in Ludwigshafen am Rhein. Sie erhielt 1997 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 1999 den Ehrenring der Stadt Ludwigshafen. Am Kabelpilotprojekt Ludwigshafen und der Anstalt für Kabelkommunikation (AKK) arbeitete sie von 1983 bis 1995 mit. Sie ist seit 1960 Gewerkschaftsmitglied und war von 1984 bis 1995 Personalratsvorsitzende der AKK.
RETAP
Verlag Düsseldorf 2017, 169 Seiten.
Das
Buch ist inzwischen bei der Autorin
erhältlich:
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maximil
. Agentur für Kommunikation . Matthias Kunstmann . Karlsruhe
. Deutschland |