Bildung brauchen alle. Mit zu wenig davon ist ein Mensch im Nachteil, viel davon bringt Vorteile. Spätestens mit der Geburt fängt es an: Ein Kind bildet sich schon mit den ersten Erfahrungen, und es wird um so gebildeter, je mehr ihm andere Menschen, vor allem ältere und erfahrenere, dabei helfen.
“Gebildet” klingt elitär, aber in diesem veränderlichen Zustand sind wir alle mehr oder weniger. Er ist ein Bedürfnis und ein Anspruch. Zunächst drückt sich beides besonders in der Sprache aus, erst der gesprochenen und gehörten: Ein Mensch will seinen Mitmenschen etwas sagen, möglichst so, dass sie es optimal verstehen; und er oder sie will von den anderen wissen, was sie mitzuteilen haben.
Gebildet werden, immer mehr und besser, dieser Vorgang wird dann angetrieben von der gelesenen und geschriebenen Sprache. Mit Schrifttexten wird das Weltwissen verfügbar. Bilder vermitteln ebenfalls von Anfang an Bildung, wie das Wort schon sagt; und Klänge: sie bilden vor allem Gefühle.
Zur Bildung tragen die Schulbildung und die berufliche Ausbildung bei, aber sie sind nur ein Teil von ihr. Und das Ziel der Bildung ist nur zu einem geringen Teil ihre wirtschaftliche Verwertbarkeit. Bildung ist auch gar nicht gleichzusetzen mit Wissen oder verschiedenen Kompetenzen. Bei der Bildung geht es darum, über sich nachzudenken, bewusst zu entscheiden, sich zu entwickeln, verantwortlich zu handeln. Das Ziel der Bildung kann ein möglichst glückliches Leben sein.
Das Leben bildet und wird gebildet - wie und wie gut, das liegt bei den Betroffenen und allen Verantwortlichen.
Ein Buch, das das Wichtigste dazu sagt:
Hartmut von Hentig, “Bildung. Ein Essay”, Beltz Verlag Weinheim 2004
maximil
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