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Lichtempfinden

10. Januar 2012

An diesen Tagen mit tief ziehenden, grauschwarzen Wolken achte ich besonders auf Licht. Vor der Abenddämmerung in der Stadt war auf einmal ein Widerschein an den obersten Stockwerken der Häuser, sie leuchteten, Wände, Fenster und Dachtraufen, wie wenn es gerade keine anderen Wohnräume gegeben hätte. Danach ragte im Schimmer einer Strassenlaterne das kahle Geäst einer Eiche ins Dunkel.

“Ich stelle mir das Meeresleuchten vor, das ich noch nie gesehen habe”, höre ich Marie sagen. Und Daniel: “Ich sehe am Himmel Sterne, die es vielleicht schon lang nicht mehr gibt.” Eine andere Stimme, es ist André, sagt: “Diese Musik ist für mich voll Licht von innen.”

Die Hinweise veranlassen mich, zu Haus im Arbeitszimmer die Lampe vom Fenstereck hinüber vor das Bild mit dem gelben Pegasus zu stellen, auch wenn ich nicht weiss, ob da ein kleines Pferd der Musen auf einer steinigen Hochebene in den schrägen Strahlen der Sonne steht oder ob es ein geflügelter Esel ist oder die Vision eines Engels in anderer Gestalt, mit einem schmalen Schatten. Die Botschaft der Fotografie ist mit Licht geschrieben. Sie erhellt einen Bereich meiner Empfindungen, in dem ich darauf gerade sehr ansprechbar bin.

Claire Destinée

> Lichtbiologie

Themen: Allgemein · Kultur · Natur

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