Viele wissen es nicht - Holzkohle für Grills kommt oft aus tropischen Wäldern. Zum Beispiel im südamerikanischen Paraguay fällen Unternehmen dafür alte Bäume, um anschliessend riesige Viehweiden oder Sojafelder für die industrielle Landwirtschaft anzulegen. Lebensräume für Tiere und Pflanzen gehen verloren, und auch für die Menschen, die dort seit langer Zeit mit der Natur wirtschaften. Der Fall zeigt, dass verantwortliches Handeln Interesse und Informationen braucht.
Wald im Gran Chaco in Paraguay - dort wird grossflächig für die industrielle Landwirtschaft gerodet und das Holz zu Kohle gemacht. Foto: Ilosuna, Lizenz CC-BY-1.0
Geselligkeit um die Grillglut ist wertvoller, wenn sie auf ökologische Zusammenhänge achtet. Holz ist zwar immerhin ein erneuerbarer Brennstoff. Ein Gasgrill müsste entsprechend von Bioenergie gespeist sein, ein Elektrogrill von Ökostrom. Kohle ist geeignet, wenn sie aus Holz hergestellt ist, das in Mitteleuropa wächst. Hier ist am besten nachweisbar, dass der Wald gepflegt wird und die Produktion kaum Schadstoffe hinterlässt. Es gibt mindestens einen deutschen Anbieter von Kohle aus heimischen Buchen.
Einen längeren Transportweg hat Brennstoff aus schnell nachwachsendem Bambus. Besonders nachhaltig ist es, pflanzliche Reste aus der Lebensmittelproduktion zu nutzen. Dies können Olivenkerne aus Ölpressen sein. Damit haben sich Betriebe in Griechenland einen Verdienst geschaffen, sodass angesichts der Wirtschaftslage dort der Kauf solcher Grillkohle auch einen sozialen Vorteil bedeutet. Ähnlich es mit Kohle aus Kokosnussschalen, die in fairem Handel hergestellt und geliefert wird.
Brennmaterialien dieser Art können mehr kosten. Zum Teil geben sie dafür länger und intensiver Energie ab. Im Übrigen sollte eine Gesellschaft, die genug Leckeres auf den Grill zu legen hat, nicht an den sozialen und ökologischen Werten sparen.
maximil
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