Es ist schwierig geworden: die Natur, die Wildnis, die Landschaft zum freien Atmen sind entfernt. Die Zivilisation breitet sich aus. Blühende Wiesen und rauschende Wälder verschwinden, an ihrer Stelle entstehen Industriegebiete, Wohnsiedlungen, immer mehr Strassen. Auch auf dem Land sind schon zu viele Naturräume, Freiflächen und Erholungsgebiete verloren gegangen. Die Sehnsucht nach der Natur, zu der wir Menschen gehören, veranlasst in Folge dessen einen grossen Verkehrsaufwand mit weiteren Schäden. Der Flächenverbrauch und das Siedlungswachstum nehmen inzwischen mehr Lebensqualität, als sie geben können. Dass die Wirtschaft bis zum Gehtnichtmehr wachsen muss, wie behauptet wird, mit hemmungslosem Gewerbebau und massivem Einsatz von Beton und Asphalt, ist Unsinn. Die Menschen werden damit nicht glücklicher. Deshalb brauchen wir ein neues Miteinander des kulturell gestalteten Raums und der natürlichen Welt.
Heidelberg - von Ralph Thomas Kühnle, Pixelio
An manchen Stellen begegnen sich Bauten und natürliche Landschaft seit langem friedlich. Solche Orte sind angenehm zum Wohnen und zum Anschauen. Ein Beispiel ist die Altstadt von Heidelberg. In der Kulturlandschaft mit Äckern, Obstwiesen, Hecken, Weinbergen, Parks kann eine Symbiose stattfinden. Auch Verkehrswege können mit der Landschaft harmonieren: Alleen, Bahnlinien, Kanäle wie der französische Canal du Midi als Teil des Weltkulturerbes.
Die menschlichen Bedürfnisse ändern sich. Das heisst nicht, dass sie die Welt verwüsten müssen. Es gibt viele Möglichkeiten, vorhandene Bauten zu erneuern, schon genutzte Flächen umzugestalten. So wird Dichte erreicht, mit kurzen Wegen, mehr Inhalten und Bedeutungen an einem Platz - andererseits wird freier Raum belassen, für den weiten Blick und erfrischende Erlebnisse.
Kunstschaffende wie Friedensreich Hundertwasser und Joseph Beuys haben sich mit dem Austausch zwischen Städtebau und Natur befasst. In der Richtung der Kunst in der Landschaft ist auf eine andere Weise darüber meditiert worden, wie Menschen die Erde gestalten. Achten wir darauf!
maximil
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